Simulationstools zur Analyse der Power-Integrität

Simulationstools zur Analyse der Power-Integrität

Verbesserung des EMV-Verhaltens und Erhöhung der Zuverlässigkeit von Leiterplatten

Lowpower-Anwendungen wie IoT und Wearable oder Highspeed-Anwendungen wie in Embedded-Systemen mit hohen Taktraten arbeiten häufig mit stark reduzierten Versorgungsspannungen. Damit ist der Spannungsabfall im System eine nicht mehr zu vernachlässigende Größe.
Zur Analyse der Stromdichteverteilung, des Spannungsabfalls und der Kupfererwärmung nutzt GED zwei unterschiedliche Simulationstools, das HyperLyxnx PI (Power Integrity) und seit neuestem das Physics-Tool von EasyLogix. Steigende Integrationsdichten, höhere Taktraten und neue Bus- und Bauteilegenerationen erfordern den Einsatz derartiger Simulationswerkzeuge. Die Einsatzgebiete sind vielfältig:

  • Optimierung des Powersystems auf der PCB = Verbesserung der EMV-Festigkeit
  • Homogene Powerplanes verbessern die HF-Rückstrompfade
  • Neue FPGA- und CPU-Bauteile benötigen ein optimales PDN-System
  • Highspeed-Elektronik mit hohen Taktraten erzeugt große Lastwechsel im PDN
  • Leistungselektronik benötigt möglichst verlustarme Verbindungen
  • Serienprodukte müssen möglichst kostenoptimiert sein = weniger Kupfer
  • Alle Systeme müssen eine hohe Zuverlässigkeit aufweisen

Grafik SpannungsabfallDie Grafik links macht deutlich, dass bei niedrigen Versorgungsspannungen und hohen Strömen der Spannungsabfall nicht vernachlässigbar ist. Die PI-Analyse ermöglicht einen genauen Einblick in das Stromversorgungsnetz einer Leiterplatte.

Aufgrund der inzwischen sehr niedrigen Versorgungsspannungen in PCB-Systemen hat der Entwickler keinen Spielraum mehr, unzulässige DC-Spannungsabfälle im Stromversorgungsnetz zu tolerieren. Um die nötige Leistungsintegrität (kurz PI oder Power Integrity) sicherzustellen, sind spezielle Tools erforderlich. Der Leiterplatten-Designer braucht den sicheren Einblick in das Energieversorgungssystem der Platine (PDN, Power Delivery Network). Für jeden Vcc-Pin muss die Versorgung im Betrieb auch bei hohen Taktraten gewährleistet sein. Per Softwaretool lassen sich der statische DC-Spannungsabfall (IR-Drop) und das dynamische Verhalten des Stromversorgungssystems analysieren.

Auch unter EMV- und Kostenaspekten ist es sehr wichtig, dass alle Baugruppen auf einer Leiterplatte ausreichend mit Strom versorgt werden, ohne dass zusätzliche Lagen oder eine größere Fläche auf der Leiterplatte nötig sind.

Mit den neuen Simulations- und Analysetools kann der Designer sicher stellen, dass die Leiterplatte überall genügend Kupfer zwischen der Stromquelle und allen Lasten aufweist, um eine ausreichende Energieversorgung für alle Lastfälle gewährleisten zu können.

Mentor Graphics Video zur Funktion von HyperLynx PI  (6 Min.): Link

Ohmscher Effekt der Verlustleistung

Ist der Spannungsabfall über einen Zuführungspfad (Leiterbahn oder Fläche) aufgrund eines zu geringen Kupferquerschnitts zu groß, wird die am Bauteil anliegende Spannung zu klein. Dies führt dann oft zur Fehlfunktion des Bauteils.

Auch Engstellen von Leiterzügen, oft auch in flächigen Verbindungen, erzeugen Verluste in Form von Wärme. Beide Gründe führen bei nicht ausreichendem Querschnitt zur weiteren Erwärmung des Kupfers, wodurch der Widerstand der Verbindung steigt. Zusätzlich können jetzt die Leiterbahnen auch die Bauteile mit erwärmen, was dann automatisch zur thermischen Überlastung führt, bei großen Strömen auch zur Zerstörung der Leiter oder Bauteile.

Grafik_HyperLynx

Das HyperLynx-Tool bietet schnelle Simulationsergebnisse und eine verzögerungsfreie 3D-Anscht, selbst bei komplexen Leiterplatten.

Solche Schwachstellen von Verbindungen oder Einschnürungen auf Plane-Lagen lassen sich auf der bestückten Baugruppe nur mittels Thermografie auffinden. GED verfügt dafür über eine hochauflösende Thermografie-Kamera von FLIR. Im Vergleich stimmen Simulation und Thermografie der bestückten Baugruppe im Bereich von +/- 10 % überein.

Schwierig bis unmöglich wird die Überprüfung mittels Thermaografie jedoch, wenn die potenzielle Schwachstelle von Bauteilen verdeckt wird, was bei höher integrierten Schaltungen eher die Regel ist. Deshalb wird es unabdingbar, die Analyse bereits vor der Fertigstellung vorzunehmen. Ansonsten sind aufwändige Fehlersuchen und Redesigns die Folge.

Thermal- und DC-Drop-Simulation mit PCBi-Physics

Das Tool „Physics“ von EasyLogix bietet neben der Möglichkeit der thermischen Simulation des Leiterplattendesigns auch DC-Drop-Analysen beziehungsweise Stromdichtenanalyse. Basis für die „Physics Engine“ ist die Spezialsoftware TRM (Thermal Risk Managment) von Adam Research. Damit lassen sich Multilayer Boards, SMD-Wärmequellen, eingebettete Bauteile, Pins, Stromschienen und verschiedene Arten von Durchkontaktierungen simulieren.

Durch Angabe von Quelle und Senke (z. B. Bauteilpin) sowie Eingabe der Stromstärke kann beispielsweise an einer unterschiedlich breiten Leiterbahn die Stromdichte im jeweiligen Leiterbahnpunkt simuliert werden. Anhand einer grafischen Darstellung werden so die Engstellen sichtbar, die zu verbessern sind.

Da die Temperaturverteilung (Entwärmung) einer Leiterplatte von vielen Faktoren abhängen kann, wie etwa von der Kupferverteilung auf benachbarten Lagen oder aber die Entwärmung durch ein Gehäuse, ist oft nur eine Aussage über die Qualität der Leiterbahnführung möglich. Dies kann jedoch entscheidend dazu beitragen, kritische Engstellen zu lokalisieren und vor allem vor der Produktion der Leiterplatte zu beseitigen. So kann mit überschaubrem Aufwand bereits in der Entwicklungsphase der Leiterplatte eine schrittweise Optimierung des Designs erfolgen – noch vor der Fertigung von Prototypen.

Auf dieser Abbildung sieht man die erhöhte Stromdichte an Einschnürungen der Kupferfläche:

Grafik Einschnürungen Kupferdichte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine weiteres, sehr interessantes Einsatzgebiet ist die Funktion zur Kostenoptimierung der Leiterplatte bei Dickkupferanwendungen für Leistungselektronik. Mit Vergleichssimulationen lässt sich mögliches Kosteneinsparungs-Potenzial ermitteln. Hat die Leiterplatte z. B. eine Kupferdicke von 200µm kann man mit einem Simulationslauf mit reduziertem 105µm Kupfer ermitteln, ob die zulässige Erwärmung damit noch erreichbar ist. Die Simulation kann also Einsparmöglichkeiten bezogen auf Rohstoff, Platz und Kosten aufzeigen.

GED bietet als Service zum Leiterplatten- und Systemdesign die Analyse der Powerintegrity mit Physics und HyperLynx PI. Hier bestehen Importmöglichkeiten aus allen gängigen CAD-Tools wie Zuken, Cadance oder Altium. 

EasyLogix verwendet Gerberdaten oder ODB+ Daten.

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Vortrags-Rundreise bei den FED-Regionalgruppen macht Station in Bonn

Vortrags-Rundreise bei den FED-Regionalgruppen macht Station in Bonn

Klaus Dingler, Mitglied des FED-Vorstands, in Bonn, 13. April 2016
Klaus Dingler, Mitglied des FED-Vorstands

Am 13. April 2016 konnte sich die FED Regionalgruppe Düsseldorf im Rahmen der FED-Vortragsrundreise aus erster Hand über Starrflex-Leiterplatten und 3D-Elektronik informieren. In Bonn referierte Hartwig Jäger, Produktmanager bei Würth Elektronik, über das Potenzial und die Anforderungen der Starrflex-Technologie.

GED Geschäftsführer Hanno Platz gab als Einstieg einen Überblick über aktuelle Markttreiber zu höherer Integration und zeigte das breite Anwendungsspektrum mit den verschiedenen 3D-Lösungen sowie die Zukunftsperspektiven der 3D-Elektronik auf. Über Neues aus dem Verband berichtete Vorstandsmitglied Klaus Dingler, Vorstandsmitglied und FED-Mitglied mit der Mitgliedsnummer eins.

Hartwig Jäger Würth 160413
Hartwig Jäger, Würth Elektronik

 

Neue 3D-Elektroniklösungen

Die rund 30 Teilnehmer waren sehr interessiert an den neuen 3D-Elektroniklösungen und konnten sich an den ausgelegten Technologiemustern einen direkten Eindruck verschaffen. Die Technologien sind für alle Branchen interessant, die eine hohe funktionale Integration benötigen und wo Kombinationen von Elektronik mit Mechanik, Optik, Akustik auf kleinstem Bauraum möglich sind.

Gastgeber war der Standort Bonn der Eaton Electric GmbH, die das Traditionsunternehmen Klöckner-Moeller 2009 übernommen hatte. Eaton ist ein Energiemanagement-Unternehmen, das seinen Kunden energieeffiziente Lösungen bereitstellt, mit denen sie elektrische, hydraulische und mechanische Energie effektiver managen können. Das Unternehmen ist weltweit aktiv, beschäftigt rund 100.000 Mitarbeiter und erzielte 2015 rund 20 Mrd. $ Umsatz.

Hanno Platz Bonn 160413
Hanno Platz, GED-Geschäftsführer und Leiter der FED-Regionalgruppe Düsseldorf

Die weiteren Vortragstermine der FED Regionalgruppen 2016 finden Sie hier.

Wollen Sie mehr über unsere Kompetenzen und Leistungen in der 3D-Elektronik erfahren?

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Start der FED Regionalvorträge zur 3D-Elektronik und Starrflex-Leiterplattentechnologie

Start der FED Regionalvorträge zur 3D-Elektronik und Starrflex-Leiterplattentechnologie

Andreas Schilpp und Hanno Platz FED Rundreise 2016
FED Rundreise 2016: Andreas Schilpp und Hanno Platz

Erfolgreicher Auftakt der „FED Rundreise“: Am 15. März 2016 haben Hanno Platz, Geschäftsführer der GED mbH, und Andreas Schilpp, Product Manager Circuit Boards bei Würth Elektronik, ihre Vortragsreihe in den FED Regionalgruppen begonnen. In Erlangen, Neustadt/Orla und Mittweida stellte Hanno Platz Anwendungen und Zukunftspotenziale der 3D-Elektronik vor; Andreas Schilpp referierte zur Systemzuverlässigkeit mit der Starrflex-Leiterplattentechnologie. Gastgeber waren die FED Regionalgruppen Nürnberg, Jena und Dresden. Beide Vorträge trafen in allen drei Gruppen auf viel Interesse bei den jeweils rund 80 Teilnehmern und boten den willkommenen Anlass zu anregenden Fachgesprächen.

Besuch bei IMM

A Schilpp Regionalvortrag FED Mittweida Maerz 2016
Andreas Schilpp, Würth, zeigt in der Regionalgruppe Dresden einen möglichen Weg durch den Design Chain – Dschungel – der Elektronikentwicklung

In Mittweida fand die Veranstaltung bei der Firma IMM statt. Hier konnten sich die Besucher nicht nur ein Bild von den neuesten 3D-Elektroniklösungen machen. Darüber hinaus hielt Professor Dipl.-Ing. Detlev Müller, Gründer von IMM, einen einführenden Vortrag über die ersten 25 Jahre der Firma – vom Ein-Mann-Unternehmen zur international agierenden IMM Gruppe.

Die weiteren Vortragstermine der FED Regionalgruppen 2016 finden Sie hier.